Fred Thieler

1916 – 1999

K.II/66, Mischtechnik über Collage auf Karton,1966, signiert und datiert, rückseitig betitelt "K.II/66" sowie nochmals signiert,
70 x 100 cm

 

Ohne Titel, Kunstharzdispersion auf dickem Büttenkarton, 1995, signiert und datiert, 69 x 98 cm, Provenienz: Nachlass Fred Thieler; Privatsammlung Westfalen; nicht bei Melchior, da die Arbeit nach Erscheinen des Werkverzeichnisses entstand

 



Fred Thieler wird am 17. März 1916 in Königsberg geboren; 1936 beginnt er ein Medizinstudium, das er 1941 wegen eines auferlegten Berufsverbots abbrechen muss; 1946 bis 1950 studiert er an der Akademie der Bildenden Künste, München, in der Klasse von Karl Caspar; erste abstrakte Bilder entstehen; zusammen mit Willi Baumeister, Rupprecht Geiger, K.R.H. Sonderborg und Fritz Winter gründet er 1949 die Künstlergruppe „ZEN 49“; von 1951 – 1953 lebt Thieler in Paris, hier arbeitet er im Atelier von Stanley William Hayter; zudem unterhält er Kontakte zu Hans Hartung, Serge Poliakoff und Pierre Soulages; 1953 wird er Mitglied der „Neuen Gruppe München“ und 1954 im Deutschen Künstlerbund aufgenommen; 1955 nimmt Thieler an der ersten Nachkriegsausstellung deutscher Kunst in Paris im „Cercle Volnay“ teil; 1959 erhält er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und ist in den folgenden Jahren als international anerkannter Künstler mehrfach auf der „documenta“ in Kassel vertreten; von 1972 – 1973 erhält Thieler eine Gastprofessur am College of Art and Design in Minneapolis, USA; seit 1978 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, und der „Neuen Darmstädter Sezession“; 1979 tritt Thieler der Internationalen Gesellschaft für Bildende Künste in Paris bei und ist bis 1984 deren Vizepräsident; 1984 verleiht man ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse; 1991 wird in Berlin der Fred-Thieler-Preis für Malerei, ein Kunstpreis für junge Künstler, ins Leben gerufen; 1995 werden Werke des Künstlers aus Jahren 1942 bis 1993 in der Berlinischen Galerie im Martin-Gropius-Bau ausgestellt; Fred Thieler, der sich von der gegenständlichen zur informellen Malerei hinwendet, hat mit seinem Oeuvre nicht nur großartige Raumwirkung erzielt, sondern auch kosmische Weite eingefangen; er gilt als einer der Hauptprotagonisten der deutschen Kunst nach 1945; seine Werke werden schon zu Lebzeiten in deutschen sowie internationalen Museen ausgestellt; Fred Thieler stirbt am 6. Juni 1999 in Berlin.