Boris Kleint

1903 - 1996

Leichter Aufstieg, Öl auf Holz,1944, signiert, 28 x 40 cm,
Wvz.: Kleint/Maas 221, Seite 82, mit Abbildung

 

Einige Formen auf Violett, Öl auf Leinwand, 1943, signiert und datiert, 17 x 25 cm, WVZ.: Kleint / Maas 208

 

Prosit am Abend, Öl auf Leinwand auf Holz, 1945, signiert und datiert, 19 X 27,5 cm, WVZ.: Kleint / Maas 234

 

Durchblick Violett, Öl auf Leinwand, 1942, signiert und datiert,
50 x 58 cm, WVZ.: Kleint / Maas 148

 



Boris ( eigentlich Herbert ) Kleint wird am 11. April 1903 in Masmünster / Elsaß geboren; 1921 - 1925 studiert er in Heidelberg, Leipzig, Berlin und Würzburg Physik, Psychologie, Philosophie, Medizin sowie Sprach- und Kunstwissenschaften; 1925 erhält er in Würzburg seine Promotion in Psychologie; 1926 - 1931 ist er Assistent am Psychologischen Institut der Universität Frankfurt / Main u.a. bei Max Wertheimer; 1930 entstehen erste bildnerische Studien ( Form und Bewegung ) und abstrakte Zeichenversuche; 1931 bricht Kleint seine eingeschlagene Hochschullaufbahn ab und beginnt mit dem Studium der Malerei bei dem Bauhausmeister Johannes Itten in Berlin, der dort eine Kunstschule etabliert hat; erste tachistische Arbeiten im Jahre 1932; 1933 zieht es Kleint zum Bauhaus, das Mies van der Rohe 1932 von Dessau nach Berlin verlegt hat; hier begegnet Kleint erstmals Kandinsky, der eine Aufnahme Kleints am Bauhaus befürwortet, jedoch wird unmittelbar nach dieser Begegnung das Bauhaus von den Nationalsozialisten geschlossen und Kleint geht als Assistent zurück zu Itten; es entstehen kleinformatige Zeichnungen mit komplexen, stereometrisch-surrealen Formationen in Bleistift und Aquarell; 1934 übernimmt Kleint die Itten-Schule in Berlin, da Itten Berlin verlässt; 1936 emigriert Kleint aufgrund der politischen Verhältnisse nach Luxemburg und reist von dort aus nach London zu Walter Gropius; 1936 und 1937 Ausstellungsbeteiligung in der Galerie Le Niveau, Paris; während seines Luxemburger Exils beginnt Kleint ein umfangreicheres Werk zu schaffen; 1938 Begegnung mit Alberto Magnelli, geometrische und kosmische Gemälde entstehen; 1939 Ausstellungsbeteiligung im Salon des Indépendants in Paris; ein Versuch, in die USA auszuwandern, scheitert im selben Jahr; reger Briefwechsel mit Itten und Kandinsky; Kleint malt erste großformatige geometrische Bilder; mit der Besetzung Luxemburgs durch die deutschen Truppen 1940 ändert Kleint seinen Vornamen, aus Herbert wird Boris; 1941 Besuch bei Kandinsky und Picasso in Paris; 1942 erneuter Besuch bei Kandinsky zwecks künstlerischem Austausch; 1946 Berufung an die Staatliche Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken; im selben Jahr Ausstellungsbeteiligung in der Galerie d' art moderne in Basel u.a. mit Kandinsky, Braque, Derain, Picasso ; 1947 und 1948 Ausstellung im Salon des Réalités Nouvelles, Paris, wo er bis 1972 immer wieder vertreten ist; 1948 erste Einzelausstellung im Saarlandmuseum Saarbrücken; 1949 Ausstellung im Louvre, Pavillon Marsan, Paris; 1950 Einzelausstellungen in der Galerie des Deux Iles, Paris, sowie in der Galerie Günther, Mannheim, und in der Zimmergalerie Frank, Frankfurt / Main; im selben Jahr Ausstellungsbeteiligung auf der Mathildenhöhe, Darmstadt, u.a. mit Beckmann, Baumeister, Itten, Karl Hartung, Heckel, Mataré; 1952 wird Boris Kleint für mehrere Monate von seinem Lehrauftrag freigestellt und reist mit staatlich-finanzieller Unterstützung nach Paris, um dort seine „ Bildlehre „ zu schreiben, die jedoch erst 1969 gedruckt wird; 1953 wird er Vorsitzender des Saarländischen Künstlerbundes und 1954 erhält er seine Ernennung zum Professor; 1955 wird er Mitglied des Deutschen Künstlerbundes; im selben Jahr Einzelausstellung in der Galleria Totti, Mailand, und Galerie Art Vivant, Paris; 1957 Gründung der "Neuen Gruppe Saar", im selben Jahr Einzelausstellung im Museum Ostwall, Dortmund; 1958 Einzelausstellung in der Staatlichen Kunsthalle, Baden Baden; 1959 erhält Boris Kleint eine Gastprofessur an der TH Aachen; 1961 entstehen erste Plastische Bilder; 1963 Einzelausstellung in der Galerie du Damier, Paris; 1968 Ausstellungsbeteilgung im Kunstverein Wiesbaden; Kleint veröffentlicht viele Publikationen u.a. über Farbtheorien sowie über Licht und Farbe, 1969 Veröffentlichung seiner "Bildlehre", die 1984 sogar ins Japanische übersetzt wird; 1972 ist Kleint Ehrengast in der Villa Massimo, Rom, wo auch eine Ausstellung seiner Werke stattfindet; 1973 Retrospektive im Saarlandmuseum, Saarbrücken; 1976 erhält Kleint den Kunstpreis der Stadt Saarbrücken, 1989 den Saarländischen Verdienstorden und 1990 den Kunstpreis des Saarlands; 1993 erneute Retrospektive im Saarlandmuseum, Saarbrücken, die anschließend auch im Josef Albers Museum, Bottrop, gezeigt wird; 1996 stirbt Boris Kleint in Völklingen / Saarland; nach seinem Tod finden weitere Museumsausstellungen statt, u.a. im Jahr 2006 im Kunstmuseum, Bonn, und in den Staatlichen Museen, Schwerin, unter dem Titel "Von Kandinsky bis Tatlin - Konstruktivismus in Europa", in denen auch Werke von Boris Kleint gezeigt werden; 2011 Ausstellung in der Fondation Maeght, Saint-Paul-de-Vence, unter dem Titel : „ l ‘abstraction en Europe „ werden neben Werken von Boris Kleint u.a. Arbeiten von Albers, Kandinsky, El Lissitzky, Malewitsch, Moholy-Nagy, Rodtschenko und Tatlin gezeigt.