Gerhard Marcks

1889 - 1981

Torso Betula, Bronze, 1938, Signum, nummeriert VII, Guss: Barth, Rinteln, H 84 x B 22 cm, Wvz.: Rudloff 355

 



Am 18. Februar 1889 wird Gerhard Marcks in Berlin geboren; nach dem Abitur 1908 schließt sich Marcks zu einer Werkstattgemeinschaft mit dem Bildhauer Richard Scheibe zusammen; 1911 arbeitet er in Porzellan für die Schwarzburger Werkstätten;1912-13 Militärdienst in Lübeck; auf der Kölner Werkbundausstellung 1914 entwirft und fertigt er zusammen mit Richard Scheibe einen Terrakottafries für ein Haus von Walter Gropius; 1915 krank aus dem Kriegsdienst entlassen; 1918 wird er von Bruno Paul an die Staatliche Kunstgewerbeschule, Berlin, berufen; Marcks nimmt das Angebot an, wechselt aber schon im darauffolgenden Jahr auf Vermittlung von Gropius an das Staatliche Bauhaus in Weimar; 1920 übernimmt Marcks die Leitung der Bauhaus-Töpferei in Dornburg/Saale; Paul Thiersch beruft ihn fünf Jahre später, nach Auflösung des Bauhauses in Weimar, als Professor der Bildhauerklasse an die Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein bei Halle; Marcks unternimmt in dieser Zeit verschiedene Studienreisen nach Italien, Paris sowie nach Griechenland; 1928 erhält er den Villa-Romana-Preis; 1933 wird er aus dem Lehramt aus Burg Giebichenstein entlassen und zieht nach Niehagen in Mecklenburg; Beschlagnahmung seiner Arbeiten sowie Ausstellungsverbot und Androhung eines Arbeitsverbotes; auf der Ausstellung "Entartete Kunst" werden zwei seiner Arbeiten gezeigt; 1939 Atelier am Nikolassee in Berlin; 1941 Reise nach Italien; 1943 Zerstörung seines Ateliers in Berlin und Vernichtung eines Großteils seiner Werke; 1945 werden ferner zahlreiche seiner in Halle ausgelagerten Arbeiten zerstört; 1946 Berufung durch den Maler Ahlers-Hestermann an die Landeskunstschule Hamburg; 1949 erhält Marcks die Goethe-Medaille, 1950 Übersiedlung nach Köln, hier errichtet er ein Atelierhaus und arbeitet als freischaffender Künstler; 1952 Auszeichnung mit der Stephan-Lochner-Medaille der Stadt Köln sowie Ernennung zum Ritter des Ordens "Pour le Mérite"; 1953 Reise nach Italien; 1954 Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen; Reise nach Griechenland; 1955 erhält Marcks den Kunstpreis der Stadt Berlin; in den fünfziger und sechziger Jahren unternimmt er zahlreiche Reisen in die USA, nach Mexiko, Italien und Griechenland; auf der Insel Aegina kauft er 1960 ein Sommerhaus; Anfang der 1970er Jahre erwirbt Marcks ein Landhaus in der Eifel; hier stellt er eine letzte lebensgroße Arbeit her, die Bronze „Prometheus unter dem Adler“, die als sein Vermächtnis gilt; am 13.November 1981 stirbt Gerhard Marcks in Burgbrohl/Eifel.
Gerhard Marcks zählt neben Wilhelm Lehmbruck, Ernst Barlach und Georg Kolbe zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern des 20. Jahrhunderts.