Max Kaus

1891 - 1977

Vier Akte, Aquatintaradierung, 1922, mit Bleistift signiert und datiert sowie mit Werknummer R1/25 bezeichnet, 44,7 x 33,9 (57,3 x 45,5) cm, Wvz.: Krause R 1924/1

 



Max Kaus wird am 11. März 1891 in Berlin geboren; 1905 - 1908 Ausübung einer Malerlehre; von 1908 - 1913 besucht er die Kunstgewerbeschule in Berlin-Charlottenburg, um sich zum Dekorationsmaler ausbilden zu lassen; erste Berührungen mit der Kunst bieten sich dem jungen Kaus durch regelmäßige Besuche des Kaiser-Friedrich-Museums, Berlin, wo er insbesondere die Malerei der italienischen Renaissance studiert; der Wunsch, sich als freier Maler niederzulassen, wächst in ihm und er bezieht 1913 sein erstes eigenes Atelier; 1914 ermöglicht ihm ein Reisestipendium einen Besuch der Kunstmetropole Paris; der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zwingt Kaus jedoch zur vorzeitigen Rückkehr nach Berlin; Kaus meldet sich freiwillig zum Militärdienst und wird als Sanitäter eingesetzt; während seines Kriegsdienstes lernt er 1916 die Künstler Erich Heckel, Otto Herbig und Anton Kerschbaumer kennen; Kaus fühlt sich durch Heckel sowohl künstlerisch als auch menschlich angezogen und Heckel wird ihm zu einem Vorbild; unter Heckels Einfluss entstehen erste Lithographien und Holzschnitte; Aufträge für dekorative Malerei sichern Kaus direkt nach dem Krieg die Existenz; sein eigentliches Interesse gilt aber der freien Kunst und schon bald kann er erste Erfolge verzeichnen; 1919 findet die erste Einzelausstellung seiner Werke in der Galerie Ferdinand Möller in Berlin statt; 1920 lernt Kaus die Künstler Otto Mueller und Karl Schmidt-Rottluff kennen, im selben Jahr wird er Mitglied der Freien Sezession, in der er regelmäßig ausstellt; der Berliner Sezession und den Münchner Expressionistischen Werkstätten tritt er im folgenden Jahr bei; Ende der 1920er Jahre beendet Kaus seine expressionistische Werkphase; 1926 übernimmt er ein Lehramt für Landschaftsmalerei, Akt- und Tierzeichnen an der Meisterschule für Kunsthandwerk in Berlin, 1927 erhält er den Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg; 1928 wird Kaus Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und erhält als Auszeichnung den Günther-Wagner-Preis; 1929 wird er mit dem Villa- Romana- Preis geehrt; auf Reisen innerhalb Deutschlands, aber auch nach Italien und Österreich, entstehen zahlreiche Landschaftsbilder, die das Werk der 1930er Jahre bestimmen; 1935 Teilnahme an der Biennale in Venedig; seit 1935 auch als Lehrer für figürliche Malerei an den Vereinigten Staatsschulen in Berlin tätig, ist Kaus zunehmend den Repressionen der Nationalsozialisten ausgesetzt; 1937 werden seine Werke als entartet aus Museen entfernt und 1938 muss er seine Lehrtätigkeit aufgeben; 1943 wird sein Berliner Atelier zerstört; 1945 wird Kaus an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin berufen und erhält dort 1949 eine ordentliche Professur, die er bis 1968 innehat, seit 1953 ist er auch stellvertretender Direktor; 1955 wird er Mitglied der Akademie der Künste und 1959 Ehrengast der Villa Massimo, Rom; das Nachkriegs-Oeuvre des Künstlers unterteilt sich im Wesentlichen in die folgenden Werkgruppen: die Nordsee- und Rom-Bilder, die Gruppe der Veneziana-Impressionen, die zu Beginn der 1960er Jahre einsetzt, sowie in die Porträts und Stilleben der letzten Schaffensjahre; Max Kaus, der künstlerisch der zweiten Expressionistengeneration zuzurechnen ist, stirbt am 5. August 1977 in Berlin.